Die Stadt Würselen beabsichtigt die Sanierung und Erweiterung des historischen
Bahnhofgebäudes "Alter Bahnhof" in der Bahnhofstraße 165 in 52146 Würselen.
Gegenstand des VgV-Verfahrens ist die Vergabe von Objektplanungsleistungen (LPH 4-9). Die Objektplanungsleistungen beinhalten die Sanierung und Umbau des ehemaligen
Bahnhofgebäudes, die Sanierung des angrenzenden Kinos, den Abriss der
Werkstattgebäude und die Erweiterung durch einen zweigeschossigen Neubau.
Das Bestandsgebäude ist als besonders erhaltenswert eingestuft und wird umfassend
modernisiert.
Ziel ist es, im "Alten Bahnhof" ein Kinder-, Jugend-, Familien- und Kulturzentrum zu schaffen, das im Zentrum der Stadt ein stadtteilübergreifendes und sozialraumverbindendes Angebot
für Jung und Alt bereithält und somit gleichermaßen dem Wandel zur Bildungsgesellschaft und dem generationsübergreifenden Miteinander in hohem Maße entspricht.
Um dieses Ziel zu erreichen soll das Gebäude neu strukturiert und erweitert sowie
städtebaulich und funktional als modernes Gebäude in der Nachbarschaft eingebunden
werden, unter Beibehalt der erhaltenswerten Baustruktur.
Durch Abriss des bestehenden
Glasvorbaus und eingeschossigen Mauerwerksbau auf der Ostseite soll die ursprüngliche Kubatur des Bahnhofgebäudes wiederhergestellt werden und klar ablesbar sein. Ein zweigeschossiger Neubau im Westen ergänzt das Bahnhofsgebäude und den Kinosaal sinnvoll und schafft eine funktionale Verbindung. Die Anordnung eines gemeinsamen zentralen Haupteingangs an der Schnittstelle von Bahnhofsgebäude, Kino und
Erweiterungsbau auf der Westseite, sorgt für eine klare Adressbildung und eine verbesserte
städtebauliche Einbindung.
Alle Nutzungsbereiche werden durch ein neues
Erschließungssystem wettergeschützt miteinander verbunden. Ein neues Treppenhaus mit Aufzug ermöglicht die barrierefreie Erschließung aller Ebenen im Alt- und Neubau. Zusätzliche Flächen für Proberäume, Lehrküchen und Eingangshalle entstehen. Durch die neue Struktur wird das Raumprogramm ohne Zwängungen umgesetzt und bietet Raum für zukünftige Anpassungen.
Durch die Verlagerung der Hauptzugänge können Veranstaltungen im östlichen Freibereich ungestört stattfinden. Der Rückbau des Werkstattgebäudes im Norden ermöglicht eine Vergrößerung der Freiflächen für zusätzliche Spielmöglichkeiten.
Die energetische Ertüchtigung der Bestandsgebäude erfolgt angepasst an die vorhandene Bausubstanz und Nutzungsfrequenz. Neubauteile werden nach aktuellen GEG-Vorgaben errichtet.
Die baulichen Maßnahmen verbessern die Erschließung, Barrierefreiheit und Nutzbarkeit erheblich, während zugleich die energetische Effizienz gesteigert und die
städtebauliche Integration optimiert wird. Durch die gezielte Kombination aus Erhalt,
Modernisierung und Neubau entsteht eine zeitgemäße und zukunftsfähige Nutzung des
Gebäudeensembles.
Das Projekt wird mit 3 Fördermitteln aus den folgenden Programmen realisiert:
1. Multifondsprogramm EFRE/JTF NRW
2. SJK 2022 - Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport,
Jugend und Kultur
3. Städtebauförderung
Die Aufteilung der Kosten und Leistungsbeschreibungen sind zum einen nach Bestand und
Neubau zu trennen und innerhalb derer nochmals prozentual auf die drei Fördergeber
aufzuschlüsseln.
Die Planung und Umsetzung des Projekts erfordern eine strikte Einhaltung der
förderrechtlichen Vorgaben. Insbesondere sind folgende Aspekte zu beachten:
- Einhaltung der Förderrichtlinien: Konformität mit den jeweiligen Fördervorgaben
- Dokumentationspflichten: Lückenlose Nachweisführung und Berichterstattung
- Nachhaltigkeitskriterien: Integration von Umwelt- und Klimaschutzanforderungen
- Vergaberechtliche Vorgaben: Einhaltung der Ausschreibungs- und Vergaberichtlinien
- Transparenz und Wirtschaftlichkeit: Sicherstellung eines sparsamen und effizienten
Mitteleinsatzes
Die Gesamtfertigstellung der Maßnahmen zur Sanierung und Erweiterung des "Alten
Bahnhofes" muss bis Oktober 2027 erfolgen.